Beim Flug nach Lukla war die Anspannung groß. Im Jahre 2008 hatte ich hier einen Flugzeugabsturz erlebt und bei der Erstversorgung der Opfer mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln geholfen.

Umso erleichterter war ich das Frühstück nach der abenteuerlichen Landung in Lukla bei bestem Wetter einzunehmen. Es folgten 9 Tage Anmarsch von Lukla auf 2900m bis zum Everestbasislager auf 5300m. Der Weg führt durch den Khumbu, das Land der Sherpas mit der beeindruckenden Kultur und der unbeschreiblichen Schönheit der Natur. Auf dem Weg nach Namche Bazaar lerne ich meinen Sherpa Dawa kennen. Er stammt aus einer traditionellen Sherpafamilie aus dem Rolwaling. Sein Vater hat als erster Sherpa den K2 bestiegen, sein Bruder war bei der Erstbesteigung der Lhotse Südwand dabei und er selbst stand schon viermal auf dem Everest.

In Namche Bazaar auf 3400m  legen wir einen Ruhetag ein und ich laufe hinauf nach Khumjung um meinen Freund Pemba Sherpa zu besuchen. Wir haben uns vor 20 Jahren in Chamonix bei einem internationalen Bergführerkurs kennen gelernt. Nach dem „Apple Pie“ in der „Everest Bakery“ von Pemba geht es zurück nach Namche. Am folgenden Morgen erblicken wir  zum ersten Mal den Mount Everest, was ein Gefühl zwischen Freude, Respekt und Demut hervorruft. In den nächsten Tagen geht es weiter hinauf vorbei an der wunderschönen Ama Dablam, an Lhotse, Makalu, Cho Oyu,  Nuptse und Pumori zum Everest Basecamp. Im Hintergrund immer wieder der Mount Everest. An diesen Bergen wurden unvergessliche Geschichten geschrieben, allen voran die Geschichte der Erstbesteigung des Everest 1953 durch Tenzing Norgay aus dem Khumbu und Edmund Hillary aus Neuseeland. Diese beiden Bergsteiger sind auch noch heute in den Herzen der Sherpas und immer wieder hört man ihre Namen.